Foto: Markus Lutz
Artist Statement
Veränderung durch Inspiration - vom Impuls zur Klarheit
"Ich male, um den Übergang sichtbar zu machen, in dem äußere Eindrücke zu innerer Ausrichtung reifen. Inspiration ist für mich keine seltene Eingebung, sondern eine Schwelle; ein präziser Moment, an dem Wahrnehmung in Präsenz kippt und Klarheit möglich wird.
Meine Bilder sind Übungsräume für genau diesen Wechsel – weg vom Getriebensein, hin zu einem bewussten Sehen, Entscheiden und Handeln.
Der Prozess beginnt offen. Ich lese die Hinweise im bereits Entstandenen, folge dem Lebendigen und baue Schicht um Schicht auf. Farbe, Form und Linie werden zu bewussten Setzungen; Überlagerungen und Leerstellen halten den Raum durchlässig. So kondensiert der Eindruck zum Essenziellen: Linien bleiben in Bewegung, Zeichen glimmen wie Funken, Pausen tragen die Energie. Aus der Vielstimmigkeit des Materials entsteht Orientierung – nicht durch Tempo, sondern durch Reduktion und Fokus.
Meine Malerei versteht Inspiration als Haltung, die sich kultivieren lässt. Sie führt regelmäßig aus dem Funktionsmodus in Selbstanbindung. Die Leinwand wird zum Gegenüber, das den Blick sammelt, Atem und Rhythmus ordnet und eine klare innere Achse erfahrbar macht. Diese Erfahrung möchte ich teilen, Bilder als Einladung, die eigene Schwelle zu spüren – den Moment, in dem ein äußerer Impuls zur inneren Klarheit wird.
Wer sich Zeit nimmt, entdeckt in den Schichtungen mehr als Komposition. Resonanzräume für das eigene Entscheiden. So werden die Werke zu Navigationspunkten im Alltag – still, direkt, respektvoll –, die die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche zurückführen. Aus Inspiration wird Praxis, aus Praxis Haltung. Eine Art, die Welt zu sehen und sich selbst darin wiederzufinden."
Vom Protokoll zur Palette – Kunstwerke von Angela Schmitz, die Regeln brechen
Die Malerei begleitet Angela Schmitz seit der Kindheit – als Rückzugsort, als innere Sprache, als treibende Kraft. Mit 14 verkauft sie ihr erstes Aquarell; ein frühes Signal, dass hier mehr als ein Hobby spricht. Dennoch entscheidet sie sich zunächst für einen anderen Weg: den Polizeidienst. In einer Welt aus Strukturen, Verfahren und klaren Regeln wächst parallel die Sehnsucht nach einem Raum, in dem Intuition wichtiger ist als Vorschriften.
Mit 45, während sie sich der Erziehung ihrer drei Söhne widmet, öffnet sich dieser Raum wieder: das Atelier. Die Leinwand wird zur Sprache der Seele und zur selbstbestimmten Gegenwelt zum dienstlichen Alltag. Im selben Jahr zeigt sie ihre Arbeiten erstmals öffentlich – und verkauft direkt mehrere Werke. Die Resonanz bestätigt, was sie längst gespürt hat. Die Kunst ist ihr zweites berufliches Standbein, getragen von innerer Notwendigkeit.
Heute verbindet Angela Schmitz realistische Anklänge mit abstrakten Strukturen zu einem dynamischen, kraftvollen und zugleich intuitiven Stil. Ihre Bilder entstehen in Schichten: auftragen, kratzen, übermalen, verdichten – bis ein Bild „zu atmen“ beginnt. Für jedes Werk setzt sie sich eigene Regeln, nur um sie im Prozess bewusst zu brechen. Ihre Malerei ist der sichtbare Dialog zwischen Ordnung und Freiheit, Struktur und Gefühl.
Ihre Werke finden sich in privaten Sammlungen, Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Foyers – dort, wo Menschen Inspiration suchen und ein frischer Blick Räume verändert. Fachkundige ebenso wie Kunstliebhaber schätzen die intensive Präsenz ihrer Bilder und die aus ihnen sprechende Entschiedenheit. Über allem steht ihr Credo: „Veränderung durch Inspiration.“ Ihre Arbeiten laden dazu ein, nicht nur zu sehen, sondern zu fühlen und innezuhalten – um neue Perspektiven zu entdecken und sich von Farbe und Form berühren zu lassen.
Angela Schmitz ist 1969 geboren und lebt und arbeitet in Saarlouis